Ein Sammelwerk an Gedichten aus der Feder von Ethan Conell.
Inhalt
Heimat
Düst’re Straßen, Rabenhaar.
Nasses Plätschern, Regentropfen.
Warst doch früher immer da,
Höre noch mein Herze klopfen.
Enge Gassen, Wäschleinen.
Marktgeschrei und Kirchenglocken.
Nunmehr hör’ ich nur noch Schweigen.
Der Weg vor mir – hell … und trocken.
Der Nebel hat sich nun verzogen.
Und ich sehe völlig klar.
Hatte mich nur selbst belogen!
Wir war’n die ganze Zeit ein Paar.
Uns’re Pfade sind verwoben,
Meine Liebe, Rabenhaar.
Die Welt ist ein Dämonenreich…
Oh, mein geliebtes Königreich.
Sucht
Was hast du bloß mit mir gemacht?
Dein Blattwerk erstrahlt, hell wie die Nacht.
Dein Kuss hinterlässt tiefe Leere in mir,
Was gäbe ich, wärst du nur hier…
Dein Rausch, er bringt mich um den Verstand.
Dein Wahnsinn treibt mich an die Wand.
Mein Atem stockt. Meine Gedanken sind leer.
Mit jedem Tag, der verstreicht, brauch ich dich mehr.
Mein Körper, er lechzt –
Nach deiner Berührung, gleich jetzt!
Du Blume, du Droge, so hell wie die Nacht…
Was hast du nur mit mir gemacht?
Blut
Donnernd tifft die Faust auf Knochen,
Lebenssaft das Erdreich schmückt.
Alles hat sie schon durchbrochen,
Nur den eig’nen Stolz noch nicht.
Höret, wie die Egos wachsen,
Als Körper aufeinander krachen,
Als Lanzen sich erhoben,
Tiefrot, der Grund und Boden.
Nun zieht der Jubel in das Land,
Tische werden reich gedeckt,
Kinder springen, Hand in Hand,
Denn nur der Feind, der ist verreckt.
Und so stehen die Hochwürden,
Blicken übers Königreich.
Nur die Bauern ihnen zürnen.
Die Gesichter ihrer Kinder,
fast als wäre tiefster Winter,
Kalt wie Eis und totenbleich.
Verlangen
Feurig Wesen, Flammenpracht.
Kamst über mich, in jener Nacht.
Du ließt mich zittern, warten, hoffen.
Ein Lächeln deine Lippen schmückt,
Als deine List an mir geglückt.
Empfingst mich warm und auch so offen.
Feuersbrunst, o Flammenmeer!
Gebe dich nie wieder her!
Deine Liebe, mein Verlangen.
Lässt mich tropfend steh’n im Regen,
Bringst mein wallend’ Blut zum Beben.
Dein Kuss lässt meine Sehnsucht bangen.
Flammenmeer, du Feuerpracht!
Verzehrtest mich… in jener Nacht.
Kleines Leben
Mein Käfer krabbelt schnell im Nu,
Mein Käfer krabbelt immerzu.
Mein Käfer krabbelt hier und da,
Mein Käfer einfach wunderbar.
Mein Käfer krabbelt ganz allein,
Mein Käfer krabbelt um zu Sein.
Mein Käfer ist kein Wunderling,
Mein Käfer bald ein Schmetterling.
Mein Schmetterling, er fliegt so schnell,
Mein Schmetterling, so zartes Fell.
Mein Schmetterling, flieg hoch, flieg weit,
Mein Schmetterling, flieg mit der Zeit.
Mein Schmetterling bald eine Frau,
So wunderschön und auch so schlau.
Mein Schmetterling, ich liebe dich.
Mein Schmetterling, vergiss mich nicht.