Eine Poesie von Chaos

Eine Poesie von Chaos
Ein Band über das Chaos. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.

Poesie aus dem Wort: Chaos. Der Wirbel und zugleich Strom.

Eine Definition von Schwäche, in einem Kontext, der für manch einen klar und für ein anderen unklar erscheinen kann.

Inhalt

Wie eine lilane Kugel, die größer wird

Im Wirbel der Gedanken, in dieser Turbulenz des Seins – Suchen wir unseren Weg, chaotisch, ungerichtet. Überall lauern die Schatten der Vergangenheit, der zukünftigen Geister und des flüchtigen Echos – Wie eine lilane Kugel, die immer größer wird.

Funken die sprühen, Funken, die auffliegen und Funken die vergehen mögen. Ist es doch so, dass das, was wir vermögen, einer Magie ähnelt, die mächtiger sein kann. Und dennoch ist uns diese Macht nicht mal bewusst, obwohl wir mit ihrem auf einem schmalen Grat wandern.

Vergeblich ist es ein Hin und Her der Balance, versuchen, das Gleichgewicht der Akzeptanz zu wahren. Es gibt kein Wider und kein Für und dennoch spielen die Argumente im Hintergrund ihre eigene Melodie wieder.

Wo ist der Anfang der Kugel und wo das Ende? – Wo ist die Mitte und gibt es auch ein Durchmesser, der von einem Ingenieur erfasst werden kann? Vielleicht mit einem Messgerät, die Zerstörung auszumachen, die in jenem ruhen kann.

Wie mit Leichtigkeit fangen wir die Kugel mit einem Mal und mit dem anderen Mal wieder auf. Doch, oh weh – Was ist, wenn sie mal zu fall gehen kann? Ein großer Schlag, der einen treffen kann – Was ist dann, noch übrig von der lilanen Kugel, die einmal war?

Können wir dann erst erkennen, was in jener gefangen war, sobald sie zerstört vor uns liegt in ihren Einzelteilen? Vermögen wir es zu schaffen, die Akzeptanz dahinter, zu erkennen, mit welcher Macht wir herumgerannt sind?

Ist es ein Ausmaß an Energie, die zerstört

Die Aura so magisch, so anziehend und verführerisch. Verballt in ihrer endlosen Kraft – Größer und größer zu werden, bis die Verderbnis auch unseren Wahnsinn ausmacht. Ist es ein Ausmaß an Energie, die zerstört – Was übrigbleibt.

Beide Hände können es eindämmen und beide Hände können es stärken. Mit bloßen Gedanken und Worten, schaffen wir eine Macht, die diese Energie füttern kann. Wohin treibt es uns, wenn wir es weiter nähren. Und wohin gehen wir, wenn wir davon verschlungen werden?

Vielleicht in einen Kaninchenbau, worin wir den Schutz suchen? Vielleicht mit einem Talisman, dass uns den ewigen Schutz gewähren soll? Oder das Licht, auf das wir hoffen, wenn die Dunkelheit der Zerstörung uns heim suchen kommt.

Vergraben wir das Größte dahinter, dass wir die Schwächeren nennen, und so schützen wir uns vor unserer eigenen Schwäche – In dem wir den Wahnsinn jene vorschieben. Ist es kein einfaches Prozedere, von dem man so einfach reden kann.

Denn wenn wir es einmal damit nähren, wird es uns dazu bringen, noch viel schlimmere Dinge zu tun. Die uns vielleicht jegliche Empathie entreißen kann. So ist dieses Ausmaß der Energie, unser Henker und zugleich unsere Erlösung.

Verlieren wir den Verstand, von dem was vor uns liegt

Da stehen wir, vor unserem Spiegel, mit der Energie in der Hand. Haucht es uns leise die zärtlichen, Worte ins Ohr, die wir so gerne hören wollen. Und dennoch, verlieren wir den Verstand, von dem, was vor uns liegt.

Erkennen tun wir nichts davon, was wir erschaffen haben – Sehnen uns dennoch nach der Anerkennung, für das, was wir angerichtet hatten. Hoch oben, im hohen Ross Sattel sitzen, starren wir hinab – Gäbe es kein Morgen, an denen wir uns bösartige Helden schimpfen.

Doch die Helden, in jenen Geschichten, müssen nicht immer nur die Guten sein. Es kann auch jene sein, die für manches großes Glück etwas geopfert haben – Vielleicht den Verstand, den sie schworen, immer beizubehalten. Oder die Empathie für jegliches Leben ein Ausweg zu finden.

Es verschluckt die Tatsache, dass wir davon weglaufen, von dem wir nicht wegrennen können. Wenn es einmal in unserem Nacken lauert, den Körper herunterdrückt, so dass das Aufstehen, eine Qual wird. Also bleiben wir liegen, starren hinauf zu dieser Kugel, die wir einen Teil von uns schimpfen.

Geben Argumente dafür, dass jener Teil uns beschützen, obwohl wir nicht mal mehr in der Lage sind, es zu entwirren. Vergeblich strecken wir die rechte Hand auf – Danach die nächste. Erbittern um Erbarmen, dass wir doch bereits am Boden liegen. Und dennoch bleibt die Kugel hoch oben, so dass wir sie vom Abgrund nicht erreichen können.

Erwidern wir den Schock, der niemals vergeht

Und da ist es soweit – Endlich, erleben wir das, was wir doch die ganze Zeit wollten. Die Kugel sie erlischt – Nein, wir erwidern den Schock, der niemals vergeht.

Die zerbrochenen Teilchen, die vor uns liegen – Hilfe, bei irgendwelchen Ingenieuren zu erbeten, die daraus eine Lösung finden. Gnome, mit ihrer besten Technik darauf anzusetzen, zu verstehen, was passiert war. Ist uns erst dann bewusst, was angerichtet wurde.

Jene Puzzle, die wir zerstreuten vor unserem Auge – In unseren Händen zerstören, können wir nicht zusammensetzen. Jene, denen wir zugeflüstert hatten, glauben uns kein Wort – Von dem, in welchen Fäden sie hineingetapst waren.

Die Fäden, an denen wir uns rangehangelt hatten, an denen wir uns festhielten – Waren mit deren Leid verbunden, dass wir einfach skrupellos abgerissen hatten. Ein Teil davon zerrissen, ein anderer einfach verbrannt. Ist es der schönste Schock, den wir jemals erlebten? Oder ist es die bittersüße Erkenntnis, dass wir etwas verkraften müssen – Wessen Folgen uns erst im Nachhinein einholen?

Kein Faden mehr übrig, dem wir einen Namen geben können. Nichts mehr davon übrig, aus den Scherben voller Gold, denen wir so reichlich nachgeschaufelt hatten. Und so passiert es – Die Puzzleteile verschwinden von einem Mal auf den anderen. Tauchen dort auf, wo wir sie nicht hinterlassen hatten.

Ist es der Widerhall der angestrebt wird

Was ist, wenn wir nach der einen Kugel – Einfach eine neue schaffen? Und noch eine und noch eine – Bis der Widerhall, der angestrebt wird, endlich uns treffen mag?

Einem Wahnsinn gleich, dem wir mit einem lächelnden Gesicht entgegentreten. So einfach dieser Wahnsinn, der seinen Sinn suchen mag – In jener neuen Kugel gefunden wird. Gibt es keine Bedenken, darauf auf ein besseres Ergebnis zu warten.

Also, lasst uns die letzten, einfachen Puzzle einfach vergessen. In dem wir neue schaffen, und neue Fäden schwingen, die einfach mit dem nächsten verschmelzen. Eine Verbesserung muss her – So dass das Ausmaß ein anderes erwarten kann.

Und dennoch wo ist die Statistik und die Messung, der letzten, die wir verzapft hatten? Wo können wir nachschlagen, nach dem, was wir falsch gemacht hatten? Welche Formeln müssen wir nutzen, und welche Fähigkeiten uns aneignen? Wäre es doch nur so einfach, aus einem Nichts etwas Ganzes zu schaffen.

Das ist es doch, was wir mit allem, was getan wird, wirklich erschaffen. Etwas dass wir wissen und kennen – Uns in die Wiege gelegt wird und dennoch nicht. Etwas das wir uns abgucken und erkennen und doch wissen, was für Folgen es haben kann.

Also, wovor haben wir denn Angst, wenn wir wissen, worauf wir uns einlassen? Kann es doch nicht so schwer sein, aus den Fängen und den Fäden der zerstörten Puzzleteile zu entkommen. Wieso also, lassen wir jedes Mal, dasselbe geschehen – Obwohl das Ergebnis dasselbe bleiben wird.

Versinkt das, was explodiert war

Die Resultate erweisen sich als logisch, wenn man sie betrachtet. Und schaut man zurück, wird einem etwas klar. So klein und heimlich, in einem flüsternden Ton: Versinkt das, was explodiert war.

Sind wir die Verursacher von dem, was wir erschaffen haben. Ein Wirrwarr aus Worten und Taten. Ein Durcheinander, dass keine Ordnung sieht. Ein Hexensabbat, der nicht mal von einer Hexe stammt.

Sie spüren in alle Richtungen – Vermögen jedoch keine klaren Linien zu haben, da es unsere Worte und Taten widerspiegelt. Wissen wir von dem, was wir in dem Moment tun – Kann es diese gewissen Folgen haben.

Wir sind so mächtig in der Lage zu wissen, was die Zukunft bringen kann. Das selbst eine kleine, lilane Kugel, dessen Explosion die Ursache eines neuen Lebenszieles werden kann. So mächtig sind wir also, und dennoch fürchten wir uns nicht von den Folgen dessen, was wir anrichten können.

Auch wenn diese Kugel noch so klein erscheinen mag, kann sie so viel größer werden, sobald nur noch mehr Futter dafür bereitsteht. Und jene, denen wir damit schaden, werden von unseren Fäden aneinandergehalten, dass sie wie kleine Puzzle einfach hinabfallen.

Die Schuld dann bei jemand anderen zu suchen – Dessen nicht der Verursacher war, gleicht einem Heldentum nach, von jenen Erzählungen, die nur den Guten stammen kann.

Bleibt und wird auch immer bleiben: Die Zerstörung, dessen Ausmaß uns längst bekannt war.


Nachwort

Diese Ballade, ist von einem erstaunlichen Barden. Auch wenn er die Poesie des Wortes Chaos nicht verstand, so zeigt die Ballade selbst, dass es reicht.

Ich danke Euch, Veon – Mein guter Musiker. Ich hoffe, dass jene Balladen gelesen werden.

So steh’n wir da, vor’m Spiegel des Lebens,
Die Macht in der Hand, und doch ohne Ziel.
Erneuern die Fehler als wär’s nicht vergebens,
Beginnen auf’s Neue das ewige Spiel.

Im Chaos gefangen, die Ordnung verloren,
Vergangenheit blutet in’s Morgen hinein.
Wie eine Kugel, in Träumen geboren,
So trügerisch flackernd im Dämmerlichtschein.

Funkeln, die unbemerkt heller brennen,
und wir balancieren auf schmalen Pfad.
Das Chaos im Herzen, doch wer kann’s erkennen?
Wer kann ihn verhindern, den stummen Verrat?

Die Kugel zerbricht in ein Meer aus Splittern,
Erkenntnis erwacht, doch zu spät kam sie an.
Die Schuld drückt uns nieder, wir können nur zittern.
Wer trägt die Schuld an dem was dort begann?

So steh’n wir da, vor’m Spiegel des Lebens,
Die Macht in der Hand, und doch ohne Ziel.
Chaos und Ordnung, sie ringen vergebens,
Beginnen auf’s Neue das ewige Spiel.


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