Die Geister, die auf Azeroth immer wieder erscheinen und sich auf materielle Ebene begeben, sind allesamt mit den Schattenlanden verbunden.
In diesem Buch werde ich darauf eingehen, welche Arten von Geistern während meiner Zeit als Scharfseher, meine Pfad gekreuzt haben und welche mir zu Ohren kamen.
Dieses Buch befähigt Euch in keiner Form oder Weise, in Kommunikation mit den Geistern zu treten oder sie zu beeinflussen. Es soll lediglich als Erörterung dienen und vielleicht einmal anderen Schamanen eine Hilfestellung sein, sowie eine Gelegenheit mein Wissen an diese weiter zu geben.
Die Ahnen
Ahnen sind Geister der Verstorbenen. Was als Ahne zählt, ist individuell und kann auch zwischen den Kulturen verschieden sein. Generell ist ein Ahne eine Person, die einer einzelnen Familie oder einer gesamten Kultur wichtig war und welche geehrt wird. Sie haben ihren Platz in den Schattenlanden und können trotzdem auf eine ganz besondere Art und Weise mit uns Sterblichen kommunizieren – ja sogar in Aktion treten.
Diese Aktionen betreffen einerseits: Visionen und Unterhaltungen welche sie ihren Nachfahren oder Wohlgesonnen – jene die sich ihren Respekt durch Taten verdient haben – im Traum, aber selten auch im wachen Zustand mitteilen.
Doch damit nicht genug, können sie sogar ihre geisterhaften Waffen ergreifen und in einer Schlacht eingreifen. Bislang habe ich dies nur zweimal erlebt, doch es waren beide Male sehr überwältigend, da ihnen normale Waffen nichts anhaben konnten, ihre spektralen Klingen jedoch echte, schädliche Wunden schlugen.
Ihr Wissen scheint sich durchaus auf die materielle Ebene zu beziehen, doch auch was auf der Schattenebene von statten geht, scheint ihnen gewahr zu sein, als würden sie andauernd beide Ebenen beobachten.
Es ist daher nicht unüblich, dass ich sie um Führung bitte oder ihnen die ein oder andere Frage stelle, in der Hoffnung das bestmögliche zu tun.
Während es jedoch schwer ist, sich ihren Respekt zu verdienen – besonders als jemand der nicht dieselbe Verbindung zu ihnen hat, wie ein Scharfseher oder einige Schamanen – sind sie jedoch leicht zu erzürnen. Gründe dafür können sein, dass Ihr ihre Gesetze oder Riten nicht beachtet habt, oder unwissentlich ihren Schrein beschmutzt habt. Die Gründe können von Ahnen zu Ahnen und von Kultur zu Kultur unterschiedlich sein, von simpel bis hin zu kompliziert.
Wenn man es mit erzürnten Ahnengeistern zu tun bekommt, ist es einem Schamanen, aber auch anderen, dennoch möglich, mit ihnen zu sprechen und so zu versuchen, sie wieder zu beruhigen. Erneut ist es hier wichtig, auf die Kultur des entsprechenden Ahnengeistes zu achten. Des Weiteren gibt es auch magische Möglichkeiten, um Geister zur Ruhe zu bringen – zum Beispiel über das Verbrennen von Sternenmoos
Ruhelose Seelen
Diese Geister sind die tragisch dahingeschiedenen. Ruhelose Geister entstehen oft durch einen schnellen, abrupten Tod. Ich war nicht auf Azeroth, als es gegen den Feind, die Geißel ging, doch ich werde hier nur über die Geister berichten – die ich traf, also ohne irgendwelche Kontrolle durch Dritte.
Die Geister die ruhelos sind haben oftmals mehrere Gründe, weshalb ihnen der Übergang auf die Schattenebene nicht gelang. Ein unerfülltes, reuevolles Leben, das sie dazu verdammt zu sehen, was sie alles nicht erreicht haben. Ein besonders grausamer Tod, der ihnen immer wieder vor Augen spielt. Eine letzte Aufgabe, die es noch zu bewältigen gilt. Ihr Überreste, die geschändet oder nicht begraben wurden. Eine verlorene Liebe, die sie dazu verflucht hatte… Alles was wieder der Natur ist und den Frieden einer jeden Seele, eines jeden Lebensgeistes und euch selbst hoffentlich, widersprechen würde.
Einige von ihnen sind schwer aus zu machen – existieren neben Euch ohne dass Ihr sie seht oder Euch Schaden zufügen wollen. Andere wiederum haben es schwer, sich in einem Zustand von körperlich oder körperlos zu halten und wechseln unkontrolliert zwischen diesen hin und her. Und wieder Andere sind durchgehend sichtbar, halten sich körperlich und sind ebenso gefährlich wie ein ausgebildeter Kämpfer. Hinzu kommt nur – dass es auch ab und an gebildete Kämpfer sind. Es gibt sogar einige Geister, die aus ihrer ätherischen Form heraus Magie wirken oder mit sich bringen, wie eine unheilige Aura oder Frost.
Einige von ihnen sind auch in der Lage von Gegenständen, Toten und schlafenden oder wachen Lebenden Besitz zu ergreifen. Für letztere muss der Geist sehr mächtig sein um den Geist des Wirts zu bezwingen und ins Unterbewusstsein zu schicken.
Jene Seelen die verzweifelt und aggressiv sind, sollten nur von Leuten angesprochen werden, die wissen was sie tun. Wie auch bei den Ahnen können sie sich nicht nur materialisieren sondern einige tragen auch ihre Waffen und Rüstungen – die so gefährlich sein können wie jede Klinge. Anders als bei den Ahnen und ganz gewiss den Lebensgeistern, kann man sich mit Licht ihnen effektiv erwehren… bis zu einem bestimmten Grad. Es bedarf sehr viel Einfehlvermögen und seelischer Stärke um die Geister dann besänftigen zu können – oder den richtigen Kräutern die dann verbrannt werden müssen.
Ich werde sie hier aber aus bestimmten Gründen nicht auflisten.
Suchende Seelen
Es kann jedoch auch sein, dass Ihr einer hilfesuchenden Seele über den Weg lauft. Ein kleines Kind, das seine Puppe sucht… ein Ehemann der seine Frau nicht finden konnte und Euch nach einem Hinweis fragen will.
Diese mittels Licht dann zurück zu schicken, wo sie herkamen, wird sie nur dazu treiben irgendwann auf ihrer Suche zu verzweifeln – denn Ihr erlöst sie damit nicht einfach – Ihr stoppt sie lediglich einige Zeit indem Ihr sie aus der materiellen Ebene werft.
Solche Geister tendieren leider dann dazu, irgendwann zu wüten und zu verzweifeln, womit sie wieder zu einer Gefahr werden, derer mit Licht alleine nur schwer Herr zu werden ist. Bittet also – sollte sich ein Lichtwirker in Eurer Gruppe befinden, dies zu unterlassen.
Helft ihnen also, weist ihnen einen anderen Weg – holt einen erfahreneren Schamanen dazu oder bittet schlichtweg um Verzeihung und fragt, ob Ihr ihnen anderweitig helfen könnt.