Kochen mit der Hafenkante

Kochen mit der Hafenkante
Eine Sammlung von Rezepten der Südsee und wie sie in der in Beutebucht befindlichen Hafenkante angeboten werden. Ersonnen, zusammengetragen und verfasst von Kathlen Abendlicht.

Widmung

Man nehme zwölf Monate, putze sie sauber von Bitterkeit, Geiz und Neid und zerlege jeden Monat in einzelne Teile, sodass der Vorrat genau für 1 Jahr reicht.

Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor.

Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, einen Teelöffel Toleranz, ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt.

Dann wird die ganze Masse sehr reichlich mit Hingabe übergossen!

Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit!

Ich danke all jenen, die mir den Mut geben, jeden Tag über mich hinauszuwachsen. Jeden Tag aufs Neue diese Leidenschaft wecken, welche mich an diesen Ort gebracht haben.

Denn ein Zuhause ist dort, wo der Anker liegt.

Kathlen Abendlicht

Inhalt


Beschwipste Krabbe

In Bier getränkter und gekochter Flusskrebs mit Fladenbrot

  • 2-3 Flusskrebse
  • 3 Liter Wasser
  • ½ Liter helles Bier
  • 1 Zwiebel
  • Salz, Pfeffer, Suppenkräuter

Für das Fladenbrot:

  • ½ Kilo herkömmliches Mehl
  • 1 Prise Salz und Zucker
  • 1 Esslöffel Öl aus königlichen Oliven
  • 1 Becher Wasser

Sofern du geschickt und schnell genug bist dir solch kleine, flinke Krabben zu fangen, brauchst du nun einen hohen Topf wo auch wirklich alle Flusskrebse hineinpassen. Darin werden zuerst alle Zutaten aufgekocht.

Auch das Bier.

Alternativ geht hier natürlich auch Weißwein.

Erst wenn der Sud sein ganz eigenes Aroma gebildet hat, kommen die Flusskrebse vorsichtig mit dazu. Lebendig müssen sie dazu nicht mehr sein. So lässt du es etwa eine halbe Stunde kochen.

Sind die Krabben größer, dann ruhig auch etwas länger.

Das ist genug Zeit, um auch das Fladenbrot zu backen.

Hier wird einfach das herkömmliche Mehl mit Wasser, Salz, Öl und eine Prise Zucker vermengt und zu einem flachen Teig geknetet. Nach ungefähr einer viertel Stunde bei steigender Temperatur ist es auch schon genießbar.

Serviert wird der komplette Flusskrebs mit einer guten Ecke des Brotes und einem ordentlichen Humpen helles Bier.


Kräuterheringe mit Rosmarin-Kartoffelbrot

In Kräuter und Öl eingelegter Fangzahnhering mit frisch gebackenen Krustenbrot

  • 1 Pfund junge Fangzahnheringe
  • 1 Becher Rum

Für die Kräutermarinade:

  • Öl aus königlichen Oliven
  • 1 Bund frischer regionaler Kräuter
  • Salz, Pfeffer, Knoblauch

Für das Brot:

  • 1 Bund Rosmarin
  • 3 Kartoffeln
  • 2 Pfund wildes Mehl
  • 2 Eier
  • Milde Gewürze

Zuerst legst du die Fangzahnheringe in die ölige Kräutermarinade ein, welche zuvor angerührt wurde, und lässt diese über Nacht ziehen. Sicher geht das auch über den Tag, nur gekühlt sollten sie sein. Das Brot muss frisch aus dem Ofen kommen, daher bereite es kurz vor der Mahlzeit zu. Dazu vermische und knete alle Zutaten ordentlich miteinander, bis ein geformter Laib vor dir liegt.

Etwa 40 Minuten bei ausreichend Hitze knusprig backen, bis sich die Kruste hervorhebt. Nun wird es Zeit für den Rum, den man selbst genießt, um die Wartezeit etwas zu verkürzen.

Serviert werden die kleinen Schätze kalt und gut durchgezogen auf einem Holzbrettchen, wo dann auch das warme Brot seinen Platz findet, denn das Auge isst stets mit.


Küstenmuschelsuppe

Muschelfleisch, Kartoffeln, Speck im Kräuter-Sahnesud

  • 20-30 Dickschalige oder Rankenfüßige Muscheln
  • Raptorspeck (Grollhuf, Eber, Falkenschreiter alternativ)
  • 600 Gramm Kartoffeln
  • 1 Zwiebel
  • ½ Liter Gemüse- oder Fischsud
  • ½ Liter Kochsahne
  • Salz, Pfeffer, Knoblauch
  • Getrocknete oder frische Kräuter

Nach einem langen Tag auf stürmischer See gibt es nichts Schöneres als eine heiße, kräftige Suppe. Dazu brauchst du zuerst einen hohen Topf, wo die fertig gebürsteten und gewässerten Muscheln etwa 5 Minuten kochen, bis sie sich öffnen. Dann aus der Schale nehmen und ihre Flüssigkeit wieder zurück in den leeren Topf, wo du die Zwiebel und den Speck darin anbraten kannst.

Sobald ein leichter Bratensatz zu sehen ist, kommt die Brühe und etwas Wasser hinzu, wo nun auch die Kartoffeln und das Muschelfleisch vor sich hin köcheln können. Sind die Knollen weich, heißt es mit Kochsahne, Gewürze und den Kräutern verfeinern und alles bei etwa 5 Minuten bei schwacher Hitze köcheln. Mit etwas Mehl kann man die Suppe andicken, wenn sie noch immer zu dünn ist.

Was jetzt noch fehlt, ist ein großer Löffel und natürlich ein Glas Weißwein. Zum Servieren werden nun auch die Kräuter darüber gegeben, denn das Auge isst bekanntlich ja mit, wenn auch nur für kurze Zeit.


Mandelforelle mit Petersilienkartoffeln

Mithrilkopfforelle mit Mandeln und Zitrone gebraten, dazu Petersilienkartoffeln mit Butter verfeinert

  • 2 Mithrilkopfforellen
  • 1 Zitrone
  • 1 Hand voll wildes Mehl
  • ½ Pfund Mandelblättchen
  • 1 Ei
  • 1 Flasche Rotwein
  • 1 Pfund Kartoffeln
  • 1 Bund Petersilie
  • Salz, Pfeffer, Butter

Zuerst heißt es die Mithrilkopfforellen ordentlich von innen sowie auch von außen waschen.

Nach dem Trocken die Forellen mit Zitronensaft beträufeln und mit Salz betupfen, sowie mit Pfeffer und dem Mehl einreiben. Nun tauchen wir die Fische noch einmal in das verquirlte Ei und wälzen sie in den Mandelblättchen, bis an jeder Stelle so ein verdammtes Ding klebt. Zur Not selbst dran drücken, bis es haften bleibt. Ausreißer werden da nicht geduldet.

Hier eignet sich ein guter Schluck Rotwein für die Nerven.

Jetzt die angezogene Forelle in einer vorgeheizten Pfanne etwa 10 Minuten von beiden Seiten goldbraun anbraten.

Das kann unter Umständen etwas kniffelig werden, aber Übung macht den Meister.

Sobald die Forelle eine schöne Färbung und ein fabelhaftes Aroma aufweist, kann sie mit den gekochten und mit ordentlich Petersilie bestreuten Kartoffeln serviert werden.

Da die Flasche Rotwein inzwischen sowieso schon offen ist, solltest du sie auch gleich zum Gericht dazu stellen. Keine Sorge, die wird schon bald nur noch Luft im Inneren aufweisen.


Meeresschnitzel

Großmeerwels paniert mit Bratkartoffeln und Zitronenscheiben

  • 2 Pfund Großmeerwels
  • 1 Pfund Kartoffeln
  • 1 Zitrone
  • ½ Liter pflanzliches Öl
  • Salz, Pfeffer, Knoblauch (wenn gewünscht)

Für die Panade:

  • 2-3 getrocknete Weizenbrötchen
  • ½ Pfund herkömmliches Mehl
  • 2 Eier

Was gibt es Besseres als ein Gruß der See in Form eines panierten Schnitzels?

Stimmt, gar nichts!

Zuerst schneidest du den Großmeerwels in gleichmäßige, dünne Stücke. Ohne dass man hindurchsehen kann, versteht sich. Danach reibst du es sorgfältig und am besten an jeder Stelle mit dem Mehl ein. Die zwei Eier sowie die Gewürze miteinander verquirlen und die ehemaligen Meeresbewohner nochmals baden schicken. Schön hin und her, links und rechts, bis wirklich alles eingedeckt ist.

Als nächstes heißt es, sie wieder trocken legen. Dazu zerstampfst du die trockenen Weizenbrötchen, bis sie in Einhundertzweiunddreißig (nicht mehr und nicht weniger) Krümmel zerfallen sind.

Alternativ kann man hier auch Gewürzbrot nehmen, jedoch brauchst du dann sicherlich einen Hammer zur Unterstützung. Schmecken tut aber beides. Sobald der Wels an jeder Stelle von den Bröseln bedeckt ist, landen sie endlich in der Pfanne, wo du das Öl ordentlich erhitzt hast. Sobald sie eine goldbraune Färbung angenommen haben, sind sie fertig. Die Zubereitung der Bratkartoffeln ist da schon einfacher. So kochst du die Knollen bis sie fast gar sind, schneidest sie anschließend in Scheiben und gibst ihnen den Rest in einer vorgeheizten Pfanne, bis auch diese knusprig gebraten sind.

Serviert wird alles mit zwei Scheiben Zitronen und einem Humpen kühles Bier, welches ist hier egal, Hauptsache die Schaumkrone sitzt perfekt.


Seebackkartoffeln

Große gebackene Kartoffeln mit Räucherlachs oder Fangzahnhering, saure Sahne und frischen Kräutern

  • 2 Pfund große Kartoffeln
  • 1 Pfund Räucherlachs
  • 1 Pfund Fangzahnhering
  • ½ Liter saure Sahne (alternativ Quark)
  • Frische Kräuter der Saison
  • Salz, Pfeffer, Knoblauch oder Chili nach Wahl

Dies ist ein einfaches, aber mehr als köstliches Rezept, was so gut wie jeden glücklich und zufrieden stimmt. Die Kartoffeln bleiben ungeschält, aber werden gut geputzt. Danach legst du sie in den vorgeheizten Ofen und bei ordentlicher Temperatur etwa eine Stunde garen lassen.

In der Zeit rührst du die saure Sahne mit den Gewürzen und frischen Kräutern an, bis sie eine herrliche cremige Konsistenz aufweist. Sobald du die gebackenen Kartoffeln aus dem Feuer fischst, schnappst du dir ein scharfes Messer und schneidest einen länglichen, geraden Schnitt quer über die heißen Knollen, sodass du nun den herzhaften Schmand darüber geben und mit dem Fangzahnhering und dem Räucherlachs anrichten kannst.

Eine köstliche Verbindung, wenn sich alle Zutaten miteinander auf dem Löffel vermischen. Am besten passt dazu ein helles, kühles Schankbier. Ein Messer wäre wohl auch nicht verkehrt, denn kommt es vor, dass man um das letzte Stück Hering oder Lachs gar kämpfen muss.


Seefeuereintopf

Scharfer Fischkessel mit Großmeerwels, Weißschuppenlachs, Garnelen, Paprika, Chili und Ingwer

  • ½ Pfund Großmeerwels
  • ½ Pfund Garnelen
  • ½ Pfund Weißschuppenlachs
  • ½ Liter Weißwein
  • 1 Zwiebel
  • 1 Paprika
  • Salz, Pfeffer, Chili, Ingwer, Knoblauch

Bei diesem Rezept brauchst du entweder einen starken Magen, ein tapferes Gemüt oder stürmische und kalte Tage, an denen du etwas zum Erwärmen brauchst. Zuerst die Paprika, den Knoblauch und die Zwiebel scharf anbraten bis sie etwas Farbe bekommen und sich die Aromen gänzlich entfaltet haben.

Nun folgt der Weißwein, welchen du zuerst einmal probierst. Ein guter Schluck sollte reichen, um sicherzustellen, dass er auch wirklich süffig ist, ehe du ihn zum Ablöschen in den Topf schüttest.

Nun lässt du es einen Moment einkochen, dass der Alkohol sich etwas legt und nur das reine Weinaroma zurückbleibt. Sobald das passiert ist, gibst du die Gewürze und den klein geschnittenen Fisch dazu, außer die Garnelen, die kommen etwa 5 Minuten später in das heiße Bad, um noch weitere 10 Minuten darin zu ziehen. Immer wieder vorsichtig umrühren, bis du es mit einer dicken Scheibe Brot oder Weizenbrötchen servieren kannst.

Nur Vorsicht: Dieses köstliche Gericht brennt sicherlich zweimal.


Sommersonnenlachs ala Beutebucht

Sonnenschuppenlachs mit gegrillten Karotten und Zwiebeln

  • 2 Rohe Sommerschuppenlachs
  • 1 Karotte
  • 1 Zwiebel
  • ½ Liter Weißwein
  • 1 Zitrone
  • Salz, Pfeffer, frische Kräuter
  • 2 große Bananenblätter (alternativ andere ungiftige Pflanzenblätter)

Man kennt es, die Sonne brennt und ein laues Lüftchen weht einem um das Haupt.

Es muss nicht immer schwer und deftig sein. Sondern darf auch leicht und locker schmecken.

Wenn dir nach so etwas ist, dann schneide eine Karotte in sehr feine Scheiben und eine Zwiebel in dünne Ringe, welche du zuerst einmal anbraten kannst, bis sie weich sind. Wirf hier ruhig auch schon ein wenig frischen Kräuter dazu.

Was nun folgt, ist Salz, Pfeffer, Wasser, Weißwein und der Zitronensaft zum Ablöschen.

Vorher kann man aber durchaus ein Schluck Wein probieren, sollte er ja durchaus süffig sein.

Den Sommerschuppenlachs waschen, den rohen Fisch mit dem Sud komplett einreiben.

Hier ein kleiner Hinweis: Mit etwas Essig geht auch die hartnäckigste Schleimschicht ab.

Mit den restlichen Kräutern den Bauch füllen und vorsichtig in das Bananenblatt einwickeln. Aber nicht zu fest. Gut verschließen und ab damit in den vorgeheizten Ofen.

Nach etwa einer Stunde ist er fertig und kann mit dem restlichen Weißwein genossen werden.

Die Beilage ist hier variabel. Kann es Brot, Bratkartoffeln oder gar ein Salat sein, ganz wie es dir beliebt.


Ein Teller Gold

Kartoffelsuppe mit Speck und Wurzelgemüse

  • 1 Pfund Kartoffeln
  • 1 großer Bund Wurzelgemüse
  • 1 Liter oder mehr Gemüsesud
  • Raptorspeck (alternativ z.b. Eber, Falkenschreiter)
  • 1 Humpen helles Bier
  • Salz, Pfeffer, Knoblauch, getrocknete oder frische Kräuter nach Wahl

Als Erstes kochst du die Kartoffeln und das Wurzelgemüse, bis sie weich oder schon am Zerfallen sind. Keine Sorge, das merkt am Ende niemand. Wenn du das Wasser abgegossen hast, heißt es Ärmel nach oben krempeln und stampfen und stampfen und weiter stampfen. Da dies unter Umständen anstrengend sein kann, kommt nun der Humpen Bier zum Einsatz. Schließlich muss man stets immer genug trinken bei der Arbeit.

Sobald im Topf nur noch der Brei aus Kartoffeln und Gemüse zu sehen ist, gießt du den Gemüsesud darüber und rührst sorgfältig um. Aber nicht zu viel, denn es soll kein dünnes Süppchen werden. Jetzt heißt es alles noch einmal aufkochen und nach Belieben würzen. Zum Schluss schneidest du den Speck in Streifen oder Würfel und gibst ihn dazu, wo du ihn einfach unterrührst. Es eignet sich hier ein Schwarzbrot dazu. Jedoch ist das kein Muss.

Abrunden tust du es mit einer guten Portion frischer Kräuter, welche du einfach beim servieren obendrauf streust.


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