Es gibt viele Orte auf Azeroth, die für die Reiselustigen einen Blick wert sein könnten. Dieses Buch bildet das sechste einer ganzen Reihe von Büchern, in welchen ich einzelne Ländereien und Regionen näher beschreibe. In diesem Fall das erste Buch des zweiten Bandes. In diesem Buch wird es um den nördlichen Teil des Schligendorntals gehen.
Mit diesem ersten Buch des neuen Bandes verlassen wir die mehr oder weniger sicheren Territorien des Königreichs Sturmwind. Im Süden des ohnehin schon eher unwegsamen Dämmerwalds grenzt das Schlingendorntal an, seit dem Kataklysmus in Nord und Süd (Kap) geteilt. Die Grenze liegt bei der Zerschlagung, einem riesigen Krater, in welchen Wasserfälle führen, in der Nähe des Sturmwinder Außenpostens Fort Livingston. Ein schmaler Pfad führt an der Zerschlagung vorbei ins südliche Schlingendorntal, auch als Schlingendornkap bekannt.
Doch beginnen wir unsere Reise im Norden. Nachdem der düstere Dunkelwald mit seinen schaurigen Eulen, Wölfen und Spinnen verlassen wurde, tritt der Reisende ins Sonnenlicht. Eine alte, zum Teil etwas morsch wirkende Holzbrücke führt über ein ausgetrocknetes Flussbett, ehe der Weg sich teilt. Geradezu liegt das der Allianz zugehörige Rebellenlager, dessen Mitglieder in erster Linie Rebellen von Kurzens Expedition sind. Colonel Kurzen führte im Auftrag Sturmwinds eine Mission ins Schlingendorntal, jedoch wurden sie von finsterer Magie unbekannten Ursprungs befallen und folgten nur noch ihren eigenen Interessen, wandten sich somit gegen Sturmwind. Die Überreste von Kurzens Truppenlager liegen im Dschungel, erreichbar, wenn man der Straße vom Rebellenlager nun in den Dschungel folgte und dann einen Marsch querfeldein nach Osten auf sich nimmt.
Der große Grenzfluss, der bereits zwischen Westfall und dem Dämmerwald fließt, fließt auch durch das nördliche Schlingendorntal, mündet knapp nördlich des Vortex beim finsteren Riff ins große Meer. Folgt man dem Pfad, welcher aus dem Dämmerwald heranführt, nun fort, trifft man entlang des Weges immer wieder auf alte Trollruinen und –brücken, eine morscher als die andere. Die Fauna ist im Dschungel stark vertreten, viele wilde Tiere, etwa Panther, Raptoren und Tiger, treiben ihr Unwesen. Doch werden jene Tiere sowohl von Abenteurern, als auch von den Anhängern des weltbekannten Jägers Hemet Nesingwary geschossen, welche in einem Lager am Fluss anzutreffen sind, ein Weg führt dort hinab.
Weitere Trollruinen bedecken das Land westlich des Grenzflusses. In einer Niederung, bei den Ruinen von Kal’ai, leben sogar Murlocs im Landesinneren. Wenn sie nicht gerade den Tagesmarsch zum Fluss oder zum Meer auf sich nehmen, so ist ihre einzige Wasserquelle ein Tümpel in dieser Niederung. Bereits in dieser Niederung kann man das Knattern von Motoren vernehmen, welches vom nahegelegenen Basislager Grom’gol herüberklingt. Jener Außenposten der Horde verfügt über einen Zeppelinturm, Quellen zufolge mit ständiger Verbindung nach Orgrimmar.
Die Küstenregion, an welcher Grom’gol liegt, wird nicht ohne Grund das „finstere Riff“ genannt. Am Meeresboden befinden sich alte Trollruinen, aber auch Murlocs, die in jenen leben und sie bewachen. Unzählige Schiffe, große wie kleine, fielen den teils hohen Riffauswüchsen bereits zum Opfer, liegen immer noch auf dem Grund des Riffs. Im finsteren Riff finden sich auch Inseln, etwa die Inseln von Yojamba, deren Trollsiedlung der Zandalari dem Kataklysmus zum Opfer fiel. Das übrige Land westlich des Grenzflusses und südlich des Gebirgszugs, welcher zwischen dem Dämmerwald und dem Schlingen liegt, ist von Trollruinen und Trollstämmen bedeckt: An der Küste die Ruinen von Zuuldaia, auf einem Hügel, strategisch gut gelegen, die Ruinen von Zul’Kunda, beide bewohnt vom Stamm der Blutskalpe, einer Splittergruppe der Gurubashi.
Östlich des Grenzflusses und südlich von Kurzens Truppenlager findet sich eine Goblinstation im Nazferitisee. Die geldgierige und heimtückische Venture Company operiert von dort aus, holzt den Dschungel ab und beutet Vorkommen in den Bergen aus. Ihre mechanischen Schredder machen aus stolzen Dschungelbäumen im Nu Kleinholz. Östlich des Camps der Company erhebt sich eine alte Trollstadt in den Hügeln: Zul’Gurub, die Stadt der Gurubashi, in welcher sie einst den Blutgott Hakkar anriefen. Obgleich ich die Stadt nie selbst besuchte, soll es in ihr beeindruckende Tempelbauten, Schätze von Gold und Jade und wertvolle, archäologische Artefakte geben.
Südlich von Zul’Gurub haben sich Oger des Stammes der Mosh’Ogg in einer Höhle häuslich niedergelassen. Südlich des Ogerhügels der Mosh’Ogg liegen die Trollruinen von Zul’Mamwe und Ziata‘jai, bewohnt vom Stamm der Schädelspalter, ebenso einer Splittergruppe der Gurubashi-Trolle. Dem folgt nach Süden nur noch Fort Livingston, welches von Palisadenwällen geschützt wird, ehe auch schon der Weg an der Zerschlagung, dem anfangs erwähnten Vortex, vorbeiführt.
Wer vor hat, das Schlingendorntal zu Fuß oder zu Pferd zu bereisen, sollte immerzu auf der Hut sein und niemals nachts reisen. Freundlichen Wanderern kann unter Umständen in den Außenposten der Allianz ein Schlafplatz für die Nacht gewährt werden. Wer sicher ins Kap, etwa nach Beutebucht, reisen will, sollte zudem die Straße niemals verlassen. Auch der Seeweg nach Beutebuch ist durch die Piraten zur See, etwa die Blutsegelbukaniere, nicht viel sicherer.