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Geschichte, Herkunft und Lebensraum
Der Drachenfalke. Diese wunderschöne Gattung, die in der thalassischen Kultur seit vielen tausend Jahren nun schon Teil der Geschichte des Volkes ist, trägt diesen Namen aufgrund ihrer optischen Ähnlichkeit zu Falken und ihren drachenähnlichen Merkmalen.
Sie stammen von der heiligen Insel Quel’danas. Hier liegt ihr Ursprung. Als die Vorfahren der Gründerväter und Mütter, des sagenumwobenen Reiches Quel’thalas, begannen sich auf dieser Insel niederzulassen und den Sonnenbrunnen zu erschaffen, lernten sie neben vielen anderen sonderbaren Wesen die Drachenfalken kennen. Sie kamen dort erstmals mit Ihnen in Berührung und lernten sie als geflügelte Jäger und Räuber zu schätzen.
Während der Eroberungsfeldzüge des Festlandes im Süden, gegen die dort heimischen Trolle, wurden diese Tiere zu einem festen Bestandteil des Militärs der Hochwohlgeborenen. Die Elfen lernten, mit den Drachenfalken umzugehen und sie als treue Begleiter an ihrer Seite zu halten, um mit ihnen den Himmel zu erobern.
Auf diese Weise trug es die Tiere in anschließender Freiheit auch weiter in das gesamte zukünftige Reich von Quel’thalas in den Süden, wo sie sich niederließen und vermehrten. In Koexistenz mit den Hochwohlgeborenen lebend, stieg auch die Population der Tiere in weite Teile des Reiches an.
Diese wundervollen Geschöpfe fühlen sich in planen bis kollinen Landebenen oder auch Flachland bis leichtes Hügelland genannt, am wohlsten. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie in felsigeren, höher gelegenen und gebirgsreichen Gebieten nicht ebenso leben können. Hierbei ist auch ein Gebiet mit Laub- und Auenwälder oder gemischten Waldgebieten, bis hin zu regengrünen Feuchtsavannen als Lebensraum möglich. Bevorzugen tun sie jedoch ein trockenes Waldgebiet.
Wichtig hierbei ist wohl hauptsächlich, dass in diesen Gebieten kleinere Wildtiere, wie Hasen, Mäuse, aber auch Marder oder Waschbären leben, die ihnen als Nahrung dienen.
Ernährung
Drachenfalken ernähren sich hauptsächlich von Fleisch. Kleinere Tiere, wie Hasen, aber auch Schweine, Rehe und Schafe werden gern von ausgewachsenen Exemplaren gerissen. Des Weiteren greifen sie auch gelegentlich auf Obst als Nahrungsmittel zurück.
Besonders Jungtiere werden in einem ausgewogenen Verhältnis von Obst und Fleisch gefüttert. Als Halter eines Drachenfalken bereitet Ihr Euren Tieren auch mit Geflügel und Fischen eine Freude. Ähnlich wie bei vielen Allesfressern sind auch bei Drachenfalken die Geschmäcker unterschiedlich. Obgleich es kaum möglich ist, einen Drachenfalken ohne Fleisch aufzuziehen, solltet Ihr etwas experimentieren und ihm verschiedene Mahlzeiten anbieten, um zu lernen, welche Kost Euer Begleiter bevorzugt.
Seid Euch gewiss, dass es in ihrer Natur liegt, Beute zu jagen und zu verspeisen. Eurem Tier diesen Freiraum zu ermöglichen, bietet die Möglichkeit an Erfahrung zu gewinnen, wie auch Unabhängigkeit durch Selbstständigkeit.
Biologie
Der faszinierende Körper der Drachenfalken ist mit einem Schuppenpanzer, mit einer sehr festen Haut bedeckt, die einen guten Schutz vor Witterung, Angriffen und anderen Verletzungsmöglichkeiten bietet. Deutlich weicher und weniger beschuppt ist die befiederte Haut zwischen den Flügelgliedern. Diese befiederte Haut ist notwendig, damit sie fliegen können und sollte regelmäßig auf ihren Zustand überprüft werden.
Der Oberkörper besitzt einen durch Rippen geschützten Brustkorb, von dem der Hals zum Kopf hinauf führt, welcher mit einem äußerst scharfen und kräftigen Schnabel versehen ist. Der Schnabel eines Drachenfalken ist in der Lage, Knochen zu teilen. Es ist erwiesen, dass die Augen dieser exzellenten Jäger über eine scharfe Sicht auf hohe Distanz verfügen.
Vom Brustkorb führt des Weiteren der kräftige Schwanz ab. Bei ausgewachsenen Tieren kann auch dieser gefährlich sein, wenn sie damit ausholen. Das deutlich größere Gefieder am Schwanzende dient zum besseren manövrieren im Flug.
Aufzucht
Drachenfalken legen Eier. Das Muttertier wärmt und schützt diese Brütlinge, während das Männchen sich um die Nahrungssuche für das Muttertier während der Brutzeit bemüht.
Solltet Ihr an Eier eines Drachenfalken geraten, deren Elterntiere sich nicht um sie kümmern können, sorgt unbedingt dafür, dass die Eier ausreichend warm gehalten werden. Hierzu empfehle ich die Nähe zu einem Kamin, der ständig beheizt sein sollte und das Einwickeln in vorgewärmte Tücher und Decken. Es sind auch andere Wärmemethoden möglich. Es sollte nur nicht zu heiß sein.
Erfahrungen diverser Züchter ergaben, dass silberfarbene Drachenfalken häufig in Konflikt mit rötlichen, wie auch goldfarbenen Drachenfalken geraten und in ihrem Wesen offenbar wilder und aggressiver sind. Ein Grund hierfür scheint noch immer nicht bekannt zu sein. Dieser Umstand sollte jedoch bei der Haltung mehrerer Drachenfalken unbedingt berücksichtigt werden.
Trennt diese Tiere voneinander und versucht sie mit Geduld aneinander zu gewöhnen. Richtet Euch jedoch auch darauf ein, dass eine friedliche Koexistenz nicht zustande kommen könnte.
Haltung und Pflege
Wer Drachenfalken schon einmal gesehen hat, der weiß, es sind Flugtiere. Nur selten befinden sie sich am Boden. Es wird angeraten, sie an einem Ort zu halten, bei dem sie sich frei genug bewegen können. Inmitten von Städten und Dörfern mit dichten Gebäudegassen und viel Publikumsverkehr eignet es sich nicht diese Tiere aufzuziehen und engen sie ersichtlich ein und können sich negativ auf ihren Charakter auswirken. Furcht, eine ausgeprägte Scheu und eventuell auch Aggressivität könnte ein solches Umfeld in Ihnen hervorbringen.
Ausgewachsene und gut trainierte Tiere können mit in solch belebte Orte genommen werden. Wohlfühlen werden sie sich dabei erfahrungsgemäß aber nicht. Auch solltet Ihr daran denken, wenn Ihr vorhabt, einen Drachenfalken an belebte Orte mitzunehmen, dass Ihr ihm die Zeit gebt, sich mit dieser ungewohnten Umgebung vertraut zu machen.
Ratsamer ist es, Drachenfalken außerhalb von zivilisierten Ortschaften zu beherbergen. Jungtieren solltet Ihr einen Ort schaffen und bereitstellen, der ihnen ermöglicht, Wärme aufzubauen für die Nacht. Stroh- und Heu eignen sich hierfür, aber auch verschiedene Kleinhölzer, Sandhaufen und Gesteinsformationen in Kombination bieten sich hierfür an. Ein ausgewachsener Drachenfalke baut sich für gewöhnlich seinen Schlafplatz selbst.
In ihrer frisch geschlüpften Jugend, ohne Elterntiere, ist es angebracht, ihnen bei dem Bau eines solchen Schlafplatzes zu helfen und gern auch Wind- und Witterungsgeschützt. Ich selbst habe gute Erfahrungen darin gemacht, Jungtiere in geöffneten Schubladen von Kommoden unterzubringen, in denen ich Decken und etwas Heu und ein paar Steine legte und verbreitete.
Berücksichtigt bei der Haltung auch, dass besonders frische Jungtiere noch nicht fliegen können und deshalb vor einem tiefen Fall geschützt werden sollten. Sobald sie reifer werden, bietet sich ein Schuppen an, jedoch solltet Ihr beizeiten beginnen sie zu trainieren, um mögliche Schäden zu vermeiden.
Erziehung und Ausbildung
Erfahrungsgemäß lernen Jungtiere bereits nach wenigen Wochen bis zu wenigen Monaten ihre Flügel zum Fliegen zu nutzen. Je nach Möglichkeit für sie Erfahrung andernorts erlangen zu können oder durch eigene Versuche. Bis es so weit ist, sind die Jünglinge noch sehr unbeholfen. Es ist möglich, sie zu tragen. Aber stellt Euch darauf ein, dass sie mit ihren Flügelklauen und ihrem Schnabel Euch unbeabsichtigt verletzen könnten.
Achtung: Besonders wichtig!
Es ist möglich, dass Euer Drachenfalke nach nur wenigen Monaten des Schlüpfens lernt Feuer zu speien. Bemerkt Ihr, dass Euer Drachenfalke wirkt, als würde er in unregelmäßigen Abständen husten, könnte es so weit sein. Euer Tier wird es sehr wahrscheinlich nicht verstehen und benötigt Zeit selbst zu lernen, wie es dies kontrollieren und einsetzen kann. Hierbei ist es möglich, dass er versehentlich etwas in Brand steckt. Entsprechend sollten Sie dann dafür sorgen, dass Ihr Tier einen Wohnraum erhält, in dessen Nähe sich Dinge nicht so leicht entzünden lassen.
Bereits in dieser Zeit ist es möglich, Eurem Tier etwas Erziehung nahezubringen, um zukünftig ungewollte Brände vermeiden zu können. Hierbei ist es ratsam, den Tieren, während Ihr mit ihnen spielt, etwas beizubringen. Ich empfehle hierbei den natürlichen Jagdtrieb oder Instinkt etwas zu jagen, zu nutzen und sie zu belohnen, wenn sie etwas nach Euren Vorstellungen getan haben.
Als Jagdspielzeuge eignen sich Stofftiere, kleine Bälle oder auch einfach nur Holzstücke. Eine Kleinigkeit zu fressen erweist sich hierbei als nützliche Belohnung. Es ist möglich für Euch, die Drachenfalken daran zu gewöhnen, dass sie auf gewisse Worte reagieren, die Ihr ihnen vorgebt und auch Handzeichen lernen sie zu deuten, so Ihr mit Geduld regelmäßig solch Zeichen in Form eines Kommandos gebt und sie nur dann belohnt, wenn sie auch die genutzten Zeichen richtig gedeutet haben.
Drachenfalken erweisen sich als sehr intelligente Räuber, die mit ausreichend Hingabe und Beschäftigung viel von und mit Euch lernen können.
Als Beispiel für eines meiner eigenen Kommandos, habe ich meinem Drachenfalken ein Handzeichen auf den Boden neben mich deutend, so beigebracht, dass er sich nah zu mir begibt und auch bleibt, solange ich dieses Handzeichen aufrecht halte. Löse ich es und zeige es nicht mehr, wird er seinem eigenen Interesse folgen.
Zeige ich ihm eine flache Hand in waagerechter Position, weiß er, dass ich möchte, dass er landet, sodass ich auf seinen Rücken aufsteigen kann.
Gebe ich ihm eine Richtungsangabe durch Zeigen und sage das Wort “Felo”, wird er die gedeutete Richtung als Ziel für einen Feuerangriff nutzen. Dieser Befehl war schwieriger für mich, ihm beizubringen. Es ist ratsam, es gleich damit zu verbinden, wenn Euer Tier erste Feuerübungen versucht durchzuführen.
Bevor Ihr Euch damit befasst, Euch auf den Rücken Eures Drachenfalken zu begeben, seid Euch sicher, dass Euer Gefährte bereits eine gewisse Erziehung genossen hat. Er sollte also auf Befehle und Handzeichen gehorchen und Ihr müsst sein Vertrauen erwerben. Vergesst nicht, es handelt sich hierbei um Tiere. Sie sind schlau und lernen durchaus auch unsere Sprache zu verstehen. Doch sie benötigen hierfür ausdauernde Hingabe und die Nähe zu ihrem künftigen Gefährten: Euch.
Abschließend hoffe ich, dass diese Lektüre dabei helfen wird, Drachenfalken besser zu verstehen. Experimentelle Herangehensweisen bei der Aufzucht werden sich nicht vermeiden lassen, doch ich bin zuversichtlich, Ihr werdet eine Bindung zu Eurem künftigen Gefährten aufbauen können. Es benötigt lediglich Zeit und aufrichtige Hingabe. Viel Erfolg.
Nessadrielle Silbersang