Poesie aus dem Wort: Liebe. Nur jene, die sie spüren, sind in der Lage sie zu sehen.
Eine Definition von Liebe, in einem Kontext, der für manch einen klar und für ein anderen unklar erscheinen kann.
Inhalt
- Ist nur für jene bestimmt, die sie sehen können
- Vereinigt zwei Hände, die zuvor Fremde waren
- Lässt Puzzleteile zusammen passen, die kein Sinn ergeben
- Das was war, geht in Einkehr mit dem was wird
- Hat die Welt es versteckt – Für jene, die nicht bereit sind
- Und so erscheint die Welt in vielen Farben, wenn wir sie finden
Ist nur für jene bestimmt, die sie sehen können
Wir wachen auf – Die Augen so weit geöffnet, dass wir alles erkennen können. Erscheint es uns in einem Grau, was wir nicht mehr bereit sind zu unterscheiden. Wo ist das, was wir alle suchen? Ist es nur für jene bestimmt, die es sehen können?
Man geht durch die Straßen, findet keine Ruhe. Die Lampen erstrahlen und wir nur erkennen nur die Grautöne, in ihnen. Das kleine Funkeln, in dem wir uns verlieren können. Das Genießen des waschechten Lachens, was unsere Herzen höher schlagen lässt. Wäre es doch so schön, wenn es nur so einfach zu finden wäre.
Irgendwann trifft es uns doch sowieso – Irgendwann unverhofft, bitterlich und doch wie ein leichter Sommerregen, legen wir uns nieder, in dem guten Gewissen endlich angekommen sein.
Das Leben hält so viel für uns bereit – Dass wir nicht mal mehr den nächsten Tag abwarten können. Da steht man, am Rande des Wahnsinns, nach dem Sinn des Lebens – Dem Begehren nach etwas. Verzweifelt darüber, wozu das Herz noch schlägt. Trifft es uns endlich wie ein Schlag, und wir ergötzen uns an das, was wir sehen.
Zweifel überkommen uns keine – Nicht mal eine Sekunde lang. Wir wollen, wir genießen – Alles in uns brodelt, bis die Hitze sich nicht mehr regulieren lässt. Auch das Eis aus dem hohen Norden schmilzt – Und das kälteste Herz fängt an, Feuer zu fangen.
Die Augen starren, die Hände zucken – Unerbittlich, schreit die Sehnsucht nach etwas, das nicht zuerkennen ist. Und dennoch wollen wir es besitzen, haben, verlangen und stürzen. Denn das ist es, was uns menschlich macht. Genug bekommen wir nicht – Obwohl wir es nie für möglich gehalten hatten, dass es so weit kommen mag.
Vereinigt zwei Hände, die zuvor Fremde waren
Was sehen wir denn da nun? Eine Person? Eine Gestalt? Ein Schatten? Oder doch nur uns selbst? Nein, das kann nicht wahr sein. Keine gemeinsamen Erinnerungen, keine Vernunft, die uns da eingeprügelt wird. Und dennoch vereinigt es gerade zwei Hände, die zuvor Fremde waren.
Der Weg, der zuvor noch zwiegespalten war, fügt sich zusammen zu einer gemeinsamen Linie. Hier und da gibt es die Steine, die man zu bewältigen hat. Hier und da, muss man gemeinsam anpacken – oder den anderen dazu begeistern, weiterzumachen.
Ja, es wird funktionieren. Das Vergehen, die Lust, das Verlangen – Es verdoppelt sich. Die Hitze lässt nicht nach – Nur dann, wenn man näher dran ist. Nur dann, wenn das Begehren leiser werden kann. Man fügt sich – Ruhiger, die Schläge, um so länger man die Hand hält, die man will.
Wäre es doch schön, noch näherzukommen – Um den Genuss weiter auszuleben, worin man sich gerade gefangen hält. Wie ein selbstgebauter Käfig, dem man nicht entkommen will, sitzt man da – Und starrt gemeinsam in die weite Welt, die zuvor noch so grau erscheinen mag.
Was gibt man her, um das Gefühl weiter aufleben zu lassen? Was würde man opfern, damit das, diese Flamme nicht erlischt? So vieles, was man in Brand setzen würde, nur das etwas an sich zu binden – Das einem so viel Glück verspricht.
Wonach wir gesucht haben, war doch bereits da. Wir konnten es nur nicht sehen, weil wir so unfassbar blind waren. Es wäre so viel einfacher, von vorne rein die Farben zu erkennen – dennoch weiß man, es ist so viel schöner, zu zweit einen Sonnenaufgang zu betrachten.
Lässt Puzzleteile zusammen passen, die kein Sinn ergeben
So unterschiedlich, in Meinung, Wissen, Verständnis und Akzeptanz. Interessen, die sich nicht mal abstimmen – Alles so verkehrt und doch so richtig. Wie ein halbvolles Glas – Lässt es Puzzleteile zusammen passen, die kein Sinn ergeben.
In den eigenen Augen erscheint es so, als man einer Illusion gleicht. Der Verstand ruft aus und sagt, dass es nicht richtig sein kann. Es schreit, es muckt, es beleidigt – aber es kann nicht für möglich gehalten werden: Das Glück auf seiner Seite zu haben.
Man verbeißt sich auf das Schlechte – Das Unmögliche. Atmet tief ein und aus – So unfassbar unterschiedlich, wie man ist, kann man doch gar nicht zusammen passen. Die Puzzleteile können nicht zusammen gefügt werden.
Da spricht das kleine, schlagende Herz voller Aufregung: Welche Unterschiede, soll es geben? Jeder ist unterschiedlich. Es zählt nur, die Akzeptanz. In dessen, was wir sehen können – Wer weiß, vielleicht gefällt es uns?
Wir sollten nicht zu voreilig handeln – Bevor wir es nicht ausprobiert haben. Das ist es doch, was uns die Farben sagen. Indem wir dem unpassenden Puzzle eine Chance geben. Diese Chance, dem wir es geben, können wir uns entfalten und niederlassen.
Nur weil ein Puzzleteil nicht vollständig passt, ist diese Lücke – So unglaublich wichtig zu akzeptieren. Denn dann sehen wir den anderen wie er ist und muss sich nicht verbiegen. So akzeptieren wir den anderen, wie er ist und wissen, worin wir uns verlieren.
Das was war, geht in Einkehr mit dem was wird
Die Vergangenheit lehrt uns – Welche Erfahrungen wir machen. Es zeigt uns, aus was wir geworden sind. Und was wir auf keinen Fall noch einmal durchleben wollen – Das, was war, geht immer in Einkehr mit dem, was wird.
Wir überlassen dem Verstand gerne mal die Kontrolle, darüber, was wir wollen und wofür wir kämpfen. Obwohl das Herz eine ganz andere Sprache spricht. Und so stehen wir zwischen zwei Stühlen – Wissen, dass eigentlich das, was uns wirklich weiter bringt, ein Stück unserer Angst weichen muss.
Dennoch zittert das Herz und bangt, dass es wieder verletzt werden kann. Der Verstand versucht das Herz in seiner eigenen Art und Weise zu beschützen, vor Eindrücken, wofür es wieder Zeit braucht. Aber wir können doch nicht immer nur auf den Verstand hören, wenn wir weiter leben wollen. Wenn die Grautöne unseres Lebens weichen müssen.
Da ist es doch, diese Gefühle, die wir endlich mal wahrnehmen – Sie im Einklang zu uns bringen. Das, wonach wir uns sehnen, kann uns helfen, etwas zu ergreifen, wovor wir uns so mächtig fürchten. Wir stecken es in Schubläden, in Kartons – beschriften es nicht einmal. Wozu, wenn wir es nie wieder öffnen. Irgendwann wird aber die Zeit kommen, da haben wir die Zeit, darüber nachzudenken und zu verstehen. Nutzen sie nur nicht, weil wir dann alleine sind.
Wir können kämpfen, wir können existieren – In den nächsten Tag und den nächsten und den nächsten. Bis die Last so unermesslich groß wird, dass wir sie nicht mehr ausblenden. Es ist ein Prozess, in dem wir uns wiederfinden. Das Vergangene können wir nicht ändern – Den nächsten Tag nicht beeinflussen. Das, was wichtig ist, wäre das Hier und Jetzt.
Öffnet die Augen, sieht genau hin – Ihr werdet es bemerken, wenn es direkt vor euren Füßen steht. Es ist der Tag, in dem wir nun bereits atmen und unser Herz schlägt. Heute – Nur heute, können wir etwas bewirken. Solange die Zeit vorhanden ist, gibt es die Möglichkeit, den Schritt zu gehen: Vorwärts.
Hat die Welt es versteckt – Für jene, die nicht bereit sind
Wo auch immer es zu finden ist. Wo auch immer es zu sein scheint – können wir es mit bloßem Auge nicht direkt erkennen. Wir wachen und achten auf das, was uns am liebsten ist: Denn die Welt hat es für jene versteckt, die nicht bereit dafür sind.
Während wir so von Eitel geplagt sind – Von Schönheit, die im Auge des Betrachters liegt – können wir unsere Augen nicht mit dem jeweiligen anderen austauschen. Daher sehen wir gerne mehr, wenn wir jene schließen. Man kann nur das erkennen, was für das bloße Auge nicht zu erkennen ist. Darin liegt die Magie, die kein Magier imstande ist zu wirken.
Dieses Gefühl ist mehr als ein Tropfen in einem Ozean – Denn es wird zum gesamten Ozean, sobald es in Flammen aufgeht. Diese Hitze, die sich mit dem Herzen bekämpft. Das Zittern, dass unsere Beine weich werden lässt. Die Röte, die uns im Gesicht steigt – Und manchmal auch, die Tränen, die hinabfließen. Ein großes Gefühl, so groß, dass es viele Definitionen davon gibt.
Manche finden sie im Glauben wieder, andere wiederum in einer anderen Person – Alle behaupten dasselbe, obwohl es nicht zu sehen ist. Wie können wir uns also sicher sein, dass es dieses Gefühl denn überhaupt gibt, wenn es so schwer zu fassen ist?
Erst, wenn wir dem erliegen – Sind wir bereit dafür. Und manchmal ist dieses ‘Bereit sein’ schneller da, als dass es uns lieb ist. Wir wissen nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Das Chaos in einem bricht – Kehrt die Ruhe mit der Person ein, ordnet es sich neu. Keiner weiß, wann es kommt. Und keiner weiß, wohin es geht.
Und dennoch stellen wir uns diesem Gefühl mit Leib und Seele. Unsere Seelen werden angesehen, unser kaputtes Herz umarmt – Unsere Lippen vereinigen sich. Obwohl keiner sich über dieses Gefühl sich sicher sein kann: Es existiert.
Und so erscheint die Welt in vielen Farben, wenn wir sie finden
Wir öffnen unsere Augen – War jene doch von vielen Grautönen geplagt. Starrend auf ein Punkt, dass wir kaum imstande waren es zu bemerken. Was dieses Gefühl mit uns macht, denn so erscheint die Welt in vielen Farben, da wir es gefunden haben.
Keine Angst zu haben, sich dem anderen zu nähern – Nicht mal die Mühe zu geben, etwas zu verschleiern. Auch die Narben auf unseren Körpern, auf unserem Herzen gleichen demselben: Uns. Wir. Es ist ein Teil von uns, was auch geliebt wird. Wir schrecken nicht zurück vor dem, was nun auf uns zukommen wird.
Die Mundwinkel zucken in die Höhe, ohne es zu bemerken, haben wir das größte Glück gerade gefunden. Ist es das, wonach wir uns tatsächlich sehnten? Jeder kann es empfinden, ob groß, ob klein. Wir alle haben es bereits in uns – Es ist nicht verschollen. Vielleicht weggeschlossen, aber niemals fort.
Wir wünschen uns das Beste aus dem, was wir nun erleben. Und selbst bei Rückschlägen gehen wir einen Schritt voraus. Unsere Kräfte, unsere Stärke und unser Wissen wird mächtiger, je mehr wir empfinden. Das ist weder ein Kampf noch ein Schlachtfeld. Es gehört zu uns – Es ist ein Teil, ein Kapitel, in dem wir uns gerne verlieren.
Wenn die Zeit einmal je gekommen sein mag – Dass das Gefühl verschwindet. Dass wir es verloren haben: Atme durch. Es ist wie ein buntes Mosaik, in dem wir alle Teile zusammen fügen. Es wird in der Seele und im Herzen Narben und frische Wunden hinterlassen. Bleibt dann nur noch die Erinnerung zurück – Und bis dahin, genießen wir das Glück, was sich Liebe nennt. Das Glück, wonach wir uns doch alle sehnen – Wo wir selbst sagen können: Jemand akzeptiert mich.