Es gibt viele Orte auf Azeroth, die für die Reiselustigen einen Blick wert sein könnten. Dieses Buch bildet das zwölfte einer ganzen Reihe von Büchern, in welchen ich einzelne Ländereien und Regionen näher beschreibe. In diesem zweiten Buch des dritten Bandes befinden wir uns nun im Übergang von der im vorigen Buch behandelten „Brennenden Steppe“ zur im nächsten Buch vorkommenden „Sengenden Schlucht“: Dem Schwarzfels-Berg. Da dieser abseits der großen, breiten Straßen und Wege von einem Menschen nur schwerlich betreten werden kann, entstand dieses Werk in Zusammenarbeit mit einem Dunkeleisenzwergen, welcher zum Identitätsschutz ungenannt bleibt.
Auf den ersten Blick wirkt der Schwarzfels unscheinbar. Ein großer Vulkan zwischen den zuvor genannten Regionen, der „Brennenden Steppe“ und der „Sengenden Schlucht“. Auch von Innen wirkt der Vulkan zunächst leer und doch weitläufig. Dieser Vulkan war jedoch nicht immer einer. Ursprünglich war das, was heute als „Brennende Steppe“ und „Sengende Schlucht“ allgemein bekannt ist, der nördliche Teil des Rotkammgebirges unter Kontrolle der Menschen von Sturmwind. Vor über 250 Jahren jedoch starb Modimus Ambossar, der letzte Hochkönig über die vereinten Clans der Zwerge. Der Krieg der drei Hämmer brach aus, in welchem sich die Clans, die bis hierhin friedlich zusammen lebten, um die Herrschaft über Eisenschmiede bekämpften. Im Laufe des Kriegs verbündeten sich die Clans der Bronzebärte und Wildhämmer gegen den Clan der Dunkeleisenzwerge. Tief unterhalb eines Berges beschloss ihr Anführer Thaurissan, die Kräfte der Elementarebene des Feuers für sich zu nutzen. Bei seinem Zauber, bei welchem er Wut und Hass einfließen ließ, beschwor er Ragnaros, den Herren der Elementarebene des Feuers. Die gewaltigen Mengen von Energie und Zorn, die dessen Auftreten freisetzten, verwüsteten einen großen Teil des Rotkammgebirges und verwandelten den Berg, der später „Schwarzfels“ genannt werden sollte, in einen Vulkan.
Ragnaros der Feuerlord versklavte die Dunkeleisenzwerge, welche in der Folge eine Stadt aus Tunneln, Schächten und Hallen in den Berg und in den Untergrund bauten und den Berg „Schwarzfels“ tauften. Während des ersten Kriegs diente die sogenannte „Schwarzfelsspitze“ als Hauptquartier des Schattenrates um den Hexenmeister Gul’dan. Im zweiten Krieg wurde der Schwarzfels zum Sitz des Clans unter Orgrim Schicksalshammer, welcher seinen Clan nach dem Berg benannte – Schwarzfelsclan. Zum Ende des zweiten Kriegs ereignete sich am Schwarzfels schließlich die Belagerung der Schwarzfelsspitze zwischen der orcischen Horde und der Allianz von Lordaeron. Während die Allianz von Lordaeron nur geringe Verluste erlitt, wurde die orcische Horde vernichtend geschlagen und in Teilen in Internierungslagern inhaftiert. Rend und Maim Schwarzhand, die mit einigen anderen Orcs fliehen konnten, kehrten zur Schwarzfelsspitze zurück und gründeten die sogenannte „wahre Horde“, die dem schwarzen Drachenschwarm zugehörig war und im Laufe der Zeit zu deren persönlicher Armee wurde, als sich Nefarian mit anderen Schwarzdrachen dort niederließ. Nefarian führte mit Ragnaros schließlich einen unentwegten Machtkampf um den Schwarzfels, welcher von der Allianz durch Erschlagen von Nefarian bzw. Verbannen von Ragnaros beendet wurde.
Zum Cataclysmus schuf der Schattenhammer eine Basis in den Schwarzfelshöhlen. Der von Todesschwinge wiedererweckte Nefarian führte im Pechschwingenabstieg schauerhafte Experimente an Drachen durchzuführen, die die früheren Experimente in ihrer Verkommenheit sogar noch übertrafen. Erst, als Todesschwinge, Ragnaros und Nefarian erneut besiegt wurden, kehrte im Berg wieder Ruhe ein.
Inzwischen haben sich die von Moira Thaurissan, der Tochter von Magni Bronzebart, angeführten Dunkeleisenzwerge nicht nur dem Rat der Drei Hämmer, sondern auch der Allianz selbst angeschlossen. Damit ist der Schwarzfels heute größtenteils als Teil der Allianz zu betrachten.
Der Schwarzfels ist nicht einfach nur „der Schwarzfels“. Wie zuvor bereits angedeutet, gliedert er sich neben der großen Haupthalle in die Schwarzfelsspitze, die Schwarzfelstiefen, die Schwarzfelshöhlen, den Pechschwingenhort und den Pechschwingenabstieg. Während die erstgenannten drei große Teile der zwergischen Stadt bildeten und inzwischen wieder bilden, waren die Pechschwingenbereiche von Nefarian und seinen Schwarzdrachen bevölkert. Im innersten des Vulkans, im sogenannten „geschmolzenen Kern“, residierte Ragnaros mit verbündeten Wesen aus Feuer und Asche.
Die Stadt im Innern des Schwarzfels enthielt alles, was eine Zwergenstadt zum Leben brauchte: Eine Taverne („Zum grimmigen Säufer“), einen Gefängnisblock, einen Steinbruch, Garnisonen, Handwerksbereiche, Gießereien, einen Thronsaal und viele andere vitale Bereiche.
Heutzutage ist der Schwarzfels im Großen und Ganzen als Allianzgebiet zu betrachten, doch ist nicht auszuschließen, dass dort immer noch Überreste der „wahren Horde“, der fanatischen Dunkeleisenzwerge von Ragnaros oder Schwarzdrachen hausen, sodass beim Betreten mit äußerster Vor- und Umsicht agiert werden sollte. Für den normalen Reisenden ist ohnehin nur die große Straße von Tor zu Tor, für den Übergang von der „Brennenden Steppe“ zur „Sengenden Schlucht“, die im nächsten Buch behandelt wird, von Bedeutung.