Des Magisters neue Kleider

Vor vielen Jahren lebte ein Magister, der so ungeheuer viel auf neue Kleider hielt, daß er all’ sein Geld dafür ausgab, um recht geputzt zu sein. Er kümmerte sich nicht um politischen Angelegenheiten, kümmerte sich nicht um gesellschaftliche Zusammenkünfte, und liebte es nicht, in den Immersangwald zu fahren, außer um seine neuen Kleider zu zeigen Er hatte einen Robe für jede Stunde des Tages, und ebenso wie man von einem Gardisten sagt, er ist am Tor, so sagte man hier immer: »Der Magister ist in der Garderobe!«

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Des Löwen Ruh’

„Man wird eurer gedenken, dem König, der alles geopfert hat für gar nichts!“
„Für die Allianz!“

Das sengende Brennen zerriss ihn. Riss ihm die Seele aus dem Leibe und ließ ihn schreien vor Qual und Schmerz. Dann war alles vorbei. Dunkelheit nahm sich seiner an und er fiel. Fiel und fiel. Da war nichts zum darauf fallen. Nichts zum darauf liegen. Nur Schwärze.

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Die Frau mit der Orange

Rhythmus

Der langsame Takt meiner Schritte auf dem steinigen Boden passte zu meiner Stimmung. Ein jüngeres Familienmitglied zu beerdigen war immer eine grausame und bittere Angelegenheit. Die Beileidsbekundungen fühlten sich leer und wertlos an und so zog ich mich früh zurück, in der Hoffnung, ein kurzer Spaziergang könne mich für den restlichen Abend vorbereiten. Ich kenne die Gegend gut und in der Nähe war ein kleiner Pfad, den kaum jemand benutzte. Ich lief eine Weile, bis ich beschloss, mich auf den Rückweg zu machen. So blieb ich stehen. Der Takt von Schritten allerdings, blieb bestehen.

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Schattenläufer – Band 1

Kapitel 1: Immerschatten

In Eisenschmiede spielt es nahezu keine Rolle, ob es Tag oder Nacht ist. Das Licht der Schmieden und Fackeln brechen an jeder Ecke und so sind die Hallen im Berge zu gleichen Teilen ewiges Licht und Schatten.

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Elfenjahr – Wenn Friedensblümchen schlafen

6. Geschichte

Laura und Lukas hatten es sich unter dem großen Apfelbaum in Tanissas Garten auf einer Decke gemütlich gemacht. Sie hatten mit ihr jede Menge bunter Kissen herausgeholt und die Sommersonne glitzerte durch das Blätterdach ins Magierviertel hinab. Mit Bedauern meinte Laura:

“Schade, dass der Sommer irgendwann zu Ende ist. Die schönen Blumen sind dann wie weggeblasen und im Winter ist alles so leergefegt und kahl.”

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